Vorweg
Kürzlich habe ich auf meiner Webseite hier einige Änderungen vorgenommen. Genauer gesagt habe ich eine gravierende Änderung vorgenommen. Ich habe meine Webseite auf AstroJS umgebaut und Wordpress hinter mir gelassen. Nachfolgend möchte ich erklären was mich zu dem Unsteig bewegt hat und welche Vorteile ich hier sehe die mir Wordpress einfach nicht mehr geboten hat.
Warum jetzt nun der Wechsel von Wordpress zu Astro?
In letzter Zeit hatte ich immer öfter das Gefühl, dass WordPress nicht mehr zu mir passt. Was früher mal als offene Plattform für Blogger gedacht war, wirkt heute oft wie ein träger Koloss. Hinzu kommt: In der Community gab es in den letzten Jahren vermehrt Unstimmigkeiten rund um Entscheidungen des WordPress-CEOs – inklusive Bedenken, was die langfristige Entwicklungsrichtung angeht. Für mich war das ein Warnsignal.
Auch das Full Site Editing (FSE) ist zwar ein beeindruckendes Feature, aber am Ende des Tages bleibt es eben eine browserbasierte Lösung. Und ganz ehrlich: Ich mag keine Tools, bei denen alles im Browser zusammengeklickt wird und dann irgendwo in einer Datenbank auf einem fremden Server liegt. Wenn ich eine Website baue, will ich den Code besitzen – als echte Dateien, die ich lokal sichern, versionieren und jederzeit nachvollziehen kann.
Astro gibt mir genau das zurück: Kontrolle. Klarer Code. Keine Datenbank. Keine Abhängigkeit von einem komplexen CMS oder dem Wohlwollen eines zentralen Ökosystems.
Vorteile von Astro gegenüber Wordpress
Astro bietet mir nun zahlreiche Vorteile die ich gegenüber Wordpress sehe. Ich liste hier mal einige auf die mir am wichtigsten sind und die mich letztendlich dazu bewegt haben mich für Astro zu entscheiden.
Sicherheit
Astro generiert statische Seiten, wodurch typische Angriffsflächen wie bei dynamischen CMS entfallen. Ohne Backend und Datenbank gibt es weniger potenzielle Sicherheitslücken, die ausgenutzt werden könnten.
Geringer Wartungsaufwand
Da Astro keine komplexe Server- oder Datenbankinfrastruktur benötigt, reduziert sich der Wartungsaufwand erheblich. Es müssen keine regelmäßigen Updates für Plugins, Themes oder das CMS selbst durchgeführt werden.
Keine Datenbank erforderlich
Astro speichert Inhalte in Markdown-Dateien. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Datenbank, was die Komplexität und mögliche Fehlerquellen weiter minimiert.
Schnelle Ladezeiten
Statische Seiten werden direkt vom Server ausgeliefert, ohne dass Inhalte erst generiert werden müssen. Das sorgt für extrem schnelle Ladezeiten und eine bessere Nutzererfahrung.
Keine unnötigen Skripte
Astro lädt standardmäßig kein JavaScript im Frontend, sofern es nicht explizit benötigt wird. Dadurch werden Seiten schlanker und performanter.
Möglichkeit auf Cookies zu verzichten
Da keine dynamischen Tracking- oder Session-Skripte notwendig sind, kann die Webseite oft komplett ohne Cookies auskommen. Das vereinfacht die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und verbessert die Privatsphäre der Nutzer.
Die Planung des Umzugs
Da meine Seite ohnehin recht klein war, fiel mir der Umzug zu Astro auch recht leicht. Die Texte und Bilder meiner bisherigen Artikel habe ich gespeichert und mir ein paar Notizen dazu gemacht.
Schritt-für-Schritt: Migration von Wordpress zu Astro
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Wie schon beschrieben habe ich die bisherigen Artikel meiner Wordpress-Seite manuell gespeichert und mir ein paar Notizen dazu gemacht.
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Danach habe ich eine neue Astro Seite lokal auf meinem Mac angelegt und getestet ob alles läuft.
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Mein bisheriges Wordpress Design hatte ich vorher komplett als HTML&CSS Design vorliegen. Also praktisch ein Dummy. Es fiel also nicht schwer diese Dateien wieder zu verwenden
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Da ich vorher wirklich so gut wie keine Erfahrungen mit Astro hatte, entschied ich mich erst ein mal das von Astro selbst zur Verfügung gestellte Blog-Tutorial “Build your first Astro Blog” zu machen um ein grundlegendes Verständnis zu erhalten.
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Im nächsten Schritt begann ich nun im Code-Editor meiner Wahl, das ist VSCode, mit der Strukturierung der Seite. Es werden Komponenten, Layouts und Seiten angelegt.
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Nun konnte ich damit beginnen meinen HTML&CSS Dummy zu zerteilen und in die entsprechenden Astro-Dateien einzubauen. Dank der Co-Pilot Integration in VSCode war die Umsetzung sehr einfach und verständlich, denn ich konnte immer nach allem fragen und ich bekam geduldig alle nötigen Antworten und Hilfen.
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Als das Grundgerüst stand, habe ich meinen ersten Blogartikel den ich zuvor manuell gespeichert habe in die Markdown Datei übertragen. Das ist das schöne an Astro, das Blogartikel in einem so schönen und einfachen Format wie Markdown erzeugt werden können. Was mir das auch sehr entgegen kommt, ist dass Markdown in Astro auch HTML Auszeichnungen unterstützt. So ist schnell mal ein Link oder Bild eingesetzt und die SEO-relevanten Angaben dazu sind auch einfacher zu setzen.
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Mit der Hilfe des Co-Pilots konnte ich das Frontmatter meiner Markdown Dateien so erweitern, dass im Head des HTML auch die ganzen Meta-Tags für OpenGraph und TwitterCards ausgegeben werden. Dadurch sehen die Artikel auch beim Teilen in den Sozialen Medien gleich ansprechend aus.
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Nun als alles stand war es dann so weit: ich machte die Wordpress Seite platt, löschte alle Deiteien aus dem Root-Verzeichnis vom Webserver und dann konnte ich die fertige und statische Astro-Seite hochladen.
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Ein paar Anpassungen waren dann noch nötig. Eine Sitemap musste her, ebenso die robots.txt und alles sollte an die Google Serach Console neu übermittelt werden.
Herausforderungen und Lösungen
Die 10 Punkte waren nun natürlich ein kleiner Abriss der Umsetzung. In späteren Artikeln werde ich ins Detail gehen und Euch die einzelnen Fallstricke genauer erklären. Aber ich muss sagen dass der Umstieg wirklich nicht schwer ist. Besonders durch die Hilfen des Co-Pilots fühlte ich mich immer auf der sicheren Seite.
Natürlich fehlen Funktionen die Wordpress vorher geboten hatte, so zum Beispiel die Kommentarfunktion. Aber ganz ehrlich: ich weiss gar nicht mehr wann das letzte Mal jemand auf diesem Blog hier jemand einen Artikel kommentiert hatte. Ich weiss nicht ob es bereits eine Fedivers Anbindung für Astro gibt, aber ich werde meine Artikel stets auch auf Mastodon und Bluesky teilen.
Meine Erfahrungen nach dem Umstieg
Der größte Unterschied der sofort zu erkennen ist, ist die Ladegeschwindigkeit der Seite. Der ganze Wordpress Schnick-Schack der vorher geladen werden musste, die Datenbankabfragen, all das fällt weg. Was auch wegfällt ist der lästige Cookie-Banner. Es gibt einfach keine Cookies mehr.
Fazit
Ich bin froh dass ich den Umstieg gemacht habe. Es fühlt sich frei an. Ich habe wieder mehr Kontrolle über alles und das Erzeugen von Design und Inhalten ist weder schwerfällig noch muss ich es in einem Browser machen.
Es ist trotzdem noch viel hier zu erledigen. Die Seite hier soll natürlich kein Blog bleiben. Ich möchte hier meine Dienstleistungen rund um Wordpress, Astro, Hugo, SEO und Online-Marketing anbieten und darüber berichten. Ein Kontaktformular muss her und dann muss das ganze weiter für Suchmaschinen und für die Ausgabe in KI-Ergebnissen optimiert werden. Darauf werde ich in meinen nächsten Artikel über Astro näher eingehen.
Ihr könnt mir hier bei Mastodon oder hier bei Bluesky gern Eure Gedanken hinterlassen.